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"Klick im Ort" - analogen Handel und digitale Möglichkeiten verknüpfen

13. Jul 2015 - 09:34 1 Geschäftsmodelle der Zukunft

Wir können uns noch an den Slogan "Fahr nicht fort - kauf im Ort" erinnern. Das ist nicht sonderlich lange her, und doch aus einer Zeit, in der wir Amazon und Zalando noch nicht einmal erahnen konnten. Vor allem für die jüngere Generation ist das Einkaufen "per Klick" selbstverständlich. Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist das eine gewaltige Herausforderung. 2,4 Milliarden Euro Einzelhandelsumsatz im Jahr 2014 und rund eine halbe Million Arbeitsplätze in Österreich sind ganz real durch das "Einkaufserlebnis" Webshop in Gefahr. 

Unumkehrbare Entwicklung

Die Konkurrenz für den stationären Handel durch den digitalen weltweiten Handel ist unumkehrbar. Der ausschließlich analoge Shop wird es - von Nischenbranchen abgesehen - in Zukunft sehr schwer haben. Plattformen, die das regionale Angebot via digitalem Webshop zu vermarkten versuchen, sind leider keine Lösung. Das bewusst regional im Netz einkaufende Kunde spiegelt ein zu kleines Kundesnsegment wider. Im weltweiten Netz wird sich das weltweite verfügbare Produktportfolio nun einmal durchsetzen.  

Digitaler Shop verknüpft analoge und digitale Welt

Der "Shop der Zukunft" ist vermutlich jener, der ein analoges Einkaufserlebnis, die digitale Welt und den regionalen Aspekt intelligent verknüpft. Die analoge Produktwelt in der atttraktiv gestalteten Verkaufslongue kann vom Kunden - wenn er es wünscht - mit digitalem  Zusatzangeboten verknüpft. Mit anderen Worten, Ich probiere ein graues Sakko an - und kann mich auf einem Monitor in einem Sakko in grauen und grünen Varianten betrachten - und wenn ich mir eine zusätzliche Tasche oder ander Knöpfe wünsche wird das per Klick an die Manufaktur gesendet. Und übermorgen wird mein customized Sakko geliefert. Shops, die ein analoges Einkaufserlebnis bieten mit Zusatznutzen und digitalen Features, die auch einen herkömmlichen Webshop alt aussehen lassen, wären attraktive Geschäftsmodelle für Menschen mit Unternehmergeist.  

Kommentare

Bild des Benutzers Manuel Steinhuber

Digitale Strategien - an der Basis beginnen

Ich stimme Ihnen zu, dass der Shop der Zukunft ein analoges Einkaufserlebnis mit der digitalen Welt intelligent kombiniert. Ich glaube aber, dass es notwendig ist, dass regionale Anbieter von Produkten und auch Dienstleistungen genau in diese Richtung denken. Das customized Sakko im Shop mit übermorgiger Lieferung ist möglicherweise auch eine Idee von Übermorgen.

An der Basis beginnen

Viele Unternehmen und Geschäfte nutzen die eigene Website lediglich dazu um überhaupt den Fuß in der digitalen Welt zu haben, darüber hinaus wird noch vom Praktikanten im Sommer oder von der Agentur um tausende Euro eine Facebook-Seite angelegt und zack - voll digital. Ein richtiger Mehrwert ist aber dabei noch nicht entstanden. Unternehmen und auch der stationäre Einzelhandel müssen sich Gedanken machen, wie der "Kunde von morgen" nicht nur ins Geschäft gelockt werden kann, sondern auch online bedient werden kann. 

Eine benutzerfreundliche Website die keine Fragezeichen aufwirft und ein Facebookauftritt mit interessantem und verwertbarem Inhalt für die Leser wären zum Beispiel schon eine gute Basis. Zusätzlich sollte man sich die Frage stellen: Was ist der Mehrwert für den Besucher auf meiner Website? 

Testen, Reflektieren und verbessern

Regionales Online Marketing, Rabattaktionen und Location Based Marketing, Kombination von Smartphone mit lokalem Geschäft, Online-Bewertungen auf der Homepage und so weiter und so fort wären Maßnahmen, die (teilweise gratis) vor der Haustüre liegen. Um langfristig digital und analog erfolgreich zu sein, wird man sich damit beschäftigen und auch neue Dinge ausprobieren müssen.