Was Steyr benötigt: Ein Industriestadt-Marketing Wenn ich Steyr aus der Sicht des Personalverantwortlichen eines internationalen Industriebetriebs die positiven und negativen Faktoren des Standorts kurz charakterisieren müsste, ergibt sich folgendes Bild:
Plus:
- + Hohe Fachkompetenz der Arbeitskräfte Lebenswerte Stadt und Region
- + Stabilität durch Sozialpartnerschaft (das gilt aber für ganz Österreich)
- + Gute Ausbildungsmöglichkeiten
- + Hohe Dichte an innovativen und erfolgreichen Industriebetrieben und Unternehmen (mit und ohne „großen Namen“.)
Minus:
- - Fehlendes internationales (Großstadt-)Flair und fehlender „Name“
- - teure Fachkräfte - (Das hohe Lohnniveau wird aus Sicht der Arbeitskräfte naturgemäß als Pluspunkt wahrgenommen, aus Sicht der Unternehmen wird dieses Minus“ mit dem hohen Niveau der Ausbildung „abgemildert“).
Die positiven Merkmale des Industriestandorts überwiegen – wie wir sehen – bei Weitem. Sie werden aber zu wenig kommuniziert. Steyr hat international (bei vielen Industriemanagern, Führungskräften) noch den Nimbus einer „alten Industriestadt“, die großen Namen der Vergangenheit („Steyr Daimler Puch“) sind präsenter als die erfolgreichen Player der Gegenwart (von Forschungsunternehmen wie PROFACTOR bis zu innovativen Nachfolgern der SDP – wie Steyr Motors – um nur einige Beispiele zu nennen.)Ein „Industriestadtmarketing“ hätte Aufgaben analog zum „Stadtmarketing“ (das sich für die Attraktivität als Einkaufsstadt und als attraktiver Standort für den Handel stark macht.) Ein Industriestadt-Marketing richtet sich
1. an die internationale Industrie per se. Und macht dieser mit einer klar definierten Strategie und klar kommunizierten Standort-Assets (vor allem: innovative Unternehmen, Technologie, „Forschergeist“) die Region „schmackhaft“.
2. an Führungskräfte und Fachkräfte und hebt die Stadt mit
- ihrem Angebot an Arbeitsplätzen in attraktiven Unternehmen
- ihren Aus-, Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten und
- ihrem lebenswerten Umfeld hervor.
Einzelne Unternehmen betreiben selbstverständlich jetzt schon (je nach Größe, Motivation und „Leidensdruck“) Employer Branding. Um – vor allem international – gehört zu werden, ist aber ein gemeinsames Auftreten der Stadt und der Unternehmen (vom renommierten und eingesessenen Industriebetrieb über innovative KMU bis zu Forschungs- und Bildungseinrichtungen) nötig.
Ein „Common sense“ im Auftreten aller zukunftsorientierten und zukunftsfitten Unternehmen und Einrichtungen der Stadt und des Standorts Steyr per se sollte dafür gefunden werden. Darauf können gemeinsame Maßnahmen fußen, die von den jeweiligen Unternehmen bei allen relevanten Außen-Auftritten (wie Messen) mitgetragen werden können.
Comments
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Modernes Marketing nach außen finde ich wichtig, wobei ich in Steyr genau die Qualität einer mittleren Stadt, alter Geschichte, wunderbarer Umgebung... als PLuspunkt sehe.
Innovationsansatz
Danke für den Anstoß aus der Sicht der Industrie und im konkerten Fall eines Human Ressources-Verantwortlichen. Ich gehe auch davon aus, dass sich Steyr laufend um Fachkräften und Führungskräfte bemühen muss, sich immer wieder „einen Namen machen“ muss und auch in den Konzernzentralen um Aufmerksamkeit kämpfen soll.
Das wird aus meiner Sicht mit einem Innovationsansatz am besten gelingen. Dabei muss auf Bewährtes und auf die Tradition nicht vergessen werden.
Es gibt auf dieser Plattform bereits sehr viele Ideen, die auf Ähnliches abzielen.Zum Beispiel: