Im Wiener Stadterneuerungsgebiet Aspern entsteht unter Federführung der TU Wien eine Pilotfabrik 4.0 – mit 20 innovativen Unternehmen als Partner. (Der Standard, 24.08.15: „Erste Pilotfabrik 4.0 in Österreich eröffnet“). Laut Bundesminister Alois Stöger sollen drei weitere Pilotfabriken entstehen – dafür erwarte er Bewerbungen von Universitäten und Unternehmen.Steyr bietet sich als ein Standort für Pilot- oder Modellfabriken natürlich an: Forschungsunternehmen, die FH mit dem Logistikschwerpunkt…, Unternehmen wie die etablierten internationalen Industriebetriebe bis hin zu IT-Marktführern prägen die Stadt. Gleichzeitig ist für mich klar, dass das Konzept einer Modellfabrik wie Sie in Wien entsteht, nicht 1:1 auf eine Region wie Steyr umgelegt werden kann und soll.
Für Steyr bietet sich daher die Rolle eines Knotenpunkts einer „Modellregion 4.0“ an, Steyr wäre damit eine „Role Model“ für Industrie 4.0 Regionen abseits großer Ballungsräume.
Ziel sollte nicht vorrangig die Errichtung einer „physischen“ Modellfabrik 4.0 sein. (Von der angesichts des unvorstellbar raschen technologischen Wandels bereits bei der Eröffnung zu befürchten ist, dass sie veraltet ist). Steyr und vor allem die bereits angesprochenen Player – die Einrichtungen und Unternehmen der Stadt – sollten der Knotenpunkt einer „4.0 Modellregion“ werden, in der 4.0 Technologien – entwickelt und möglichst facettenreich vorangetrieben werden – und natürlich auch umgesetzt werden. In der Industrie, aber natürlich auch in innovativen Dienstleistungsunternehmen und in der öffentlichen Verwaltung – mit dem Ziel auch den Nutzen und die Herausforderung für die Menschen und unsere Gesellschaft in den Fokus zu rücken.
Als Knotenpunkt oder Netzwerkknoten einer Modellregion 4.0 sollte Steyr mit Unternehmen und Einrichtungen des Landes Oberösterreich (FH WELS und Hagenberg, JKU, UAR-Forschungsunternehmen) kooperiert. Und gerne können dabei auch Grenzen - zum Beispiel zu innovativen Unternehmen oder Einrichtungen in der Steiermark – überwunden werden. Wenn wir etwas von 4.0 wissen, dann das: Räume, Entfernungen verlieren dramatisch an Bedeutung. Was wir noch nicht wissen, was muss eine Region bieten, um weiterhin Teil einer solchen hoch innovativen Industrieregion 4.0 zu sein. Und hier sollte der Forschungsschwerpunkt in unserer Stadt und Region liegen.
Auf dieser Plattform wurden bereits einige Ideen gepostet, die wichtige Aspekte einer Modellfabrik/Modellregion 4.0 ansprechen. („FabLab Steyr“, „Steyr als Industrie 4.0 Hotspot“, „Steyr Born Hardware“ usw.). Nachdem demnächst „Stammtische 4.0“ stattfinden hoffe ich, dass mein Ansatz dort diskutiert und verfeinert wird.
Kommentare
Modellregion Steyr
Herzlichen Dank für die Idee und den Anstoß. Es liegt auf der Hand, dass sich Steyr mit seinen Unternehmen und Einrichtungen als Standort für eine Modellregion oder eine Modellfabrik ins Spiel bringt.
Wir wissen aber auch, dass es noch ein weiter und steiniger Weg bis dahin ist. Das Mitwirken aller Akteure in der Stadt und eine Abstimmung mit dem Land Oberösterreich ist wichtig.
„Modellregion 4.0“
Städte die neben innovativen Unternehmen, einem lebendigen Mittelstand und Hochschulen sich auch geografisch als "HUB" positionieren können, sind prädestiniert um solche Themen im Sinne einer Modellregion auszubauen. Hier bieten sich zukünftig dann auch über die Modellregion hinaus Möglichkeiten für die lokale Wirtschaft und potentiell interessierte neue Partner.